Die Tat



Noch in der Nacht mussten die kleine Gruppe abermals ihr Geschick beweisen und das auftauchende mutierte Monster in Schach zu halten. Er sah aus von weitem wie ein Braunbär, doch bei näherem hinsehen wie ein untotes Tier das umherwandelt. Man vermutet das sie manche Tiere der Umgebung und dem Lebensraum angepasst haben oder gar noch in der Phase sind sich an zu passen. Celedor entzündete um das Kondor herum kleine Feuerstellen um das Untier fern zu halten.

Am anderen Tag wurde mit der Bestandsaufnahme im Land begonnen. Wo sie noch nicht waren ist bei Lady Desdemonas Landabschnitt und dem Elbenland.
Also wanderte eine Auswahl der Gruppe zu den Weinbergen. Auch dort bot sich das Bild der Verwüstung. Im Elbenwald gekommen, lag das einst prächtige Elbenschloss in Trümmer und .... Moment. Was ist das dort hinten. Celedor hatte schon von sogegannten Trugbilder gehört, wenn einem das Gehirn im Wahn etwas vorgaukelt was man gern sehen möchte.
Als die Gruppe gerade zu stürmisch in den Elbenwald vordringen wollte, rief Celedor laut: "Halt, nicht weiter. Wartet. Bleibt stehen wir wissen nicht das da ist." Er schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Diese Narren, dachte er, während Amylie zum ersten mal ihre Schwingen versuchte auszubreiten in dieser Not, in dieser Angst noch das restliche kleine Volk was ihr blieb zu verlieren. Sie erhob sich in die Lüfte, setze 2, 3 Flügelschläge an und wunderte sich gleichzeitig wie schnell sie war, was diese großen Schwingen alles bewirkten. Sie ließ ihren Körper langsam vor der Gruppe auf dem Boden nieder und versperrte der Gruppe den Weg. "Habt ihr nicht gehört was Celedor euch nachrief"? 

Die Gruppe stoppte und war sprachlos was sich dort vor ihnen bot. 
"Ab jetzt hört ihr auf Celedor, wenn euch euer Leben lieb ist. Wir erkunden das Land mit Vorsicht oder hat euch letzte Nacht das Monster noch nicht gereicht?" gab sie ungehalten wieder. Die kleine Grippe machte einen geschockten Eindruck, natürlich will keiner sein Leben lassen, jetzt wo sie die Freiheit wieder erlangten.

Celedor nickt Amylie zu und schritt voran. Sie gingen vorsichtig weiter zum Elbenwald, dort war es seltsam lebhaft was im übrigen Land nicht so war. Sie näherten sich dem Durchgang zum Elbenschloss. Als sie den Baumtunnel durchschritten trauten sie ihren Augen nicht. Kleine geflügelte Wesen - feengleich - hatten dem Gebiet wohl Leben eingehaucht. Vor dem Aufgang des Elbenschlosses erschien ihnen plötzlich eine neblig, durchsichtige Gestalt in weißem Gewande. Amylie traute ihren Augen nicht, das sah aus wie die Kaiserin, doch sie schwieg erst einmal, da sie nicht wusste: Ist das nun die Wirklichkeit oder doch nur eine Fatamorgana 
Die Gestalt erhob die Arme und erkläre sich: "Ich habe bereits auf euch gewartet. Ihr wart schneller als ich dachte. Das ist gut so, denn ihr werdet das Land hier wieder aufbauen. Diese kleine Wesen hier werden euch dabei helfen. Sie haben bereits unter den beiden Glaskuppeln Zwei große Kristalle entstehen lassen. Der Eine ist für die Nahrung aller Lebewesen gedacht und der andere für die Bewässerung. Sehet her, was die Feen bereits erschaffen haben. Es blüht hier wieder, es gibt Nahrung, schaut auf die kleinen Felder. Und wenn die Menschen Nahrung finden, finden auch andere Wesen ihre Nahrung". Dabei schaut die Gestalt Amylie tief in die Augen als würde sie längst wissen was geschah und welche Nahrung sie brauchte. Die Gestalt lächelte gütig, so wie es die Kaiserin immer zu tun pflegte. Amylie durchfuhr es wie ein Blitz, alle erstarrten und lauschten.
Die Gestalt erhob die Stimme: " Doch hütet euch vor den Kristallen in den elbischen Wasserfällen. Der Abbau jener Kristalle wird mit sofortiger Versteinerung eines jeden  Wesens bestraft. Das Land soll ehrlich wieder aufgebaut werden und ohne Gier. So ist es mein letzter Wille - gehabt euch wohl und sichere Wege"!
Dann verschwand die Gestalt wieder im Nichts.

Celedor kratzte sich leicht am Kopf uns sah dem Tun mit Fragezeichen in den Augen zu. Sein Blick schweifte vorsichtig zu Amylie wie sie sich wohl entscheiden würde. 
Amylie blickte sich um, blickte Celedor an, blickte zur Gruppe zurück und wieder nach vorne wo das Wesen stand. Dann nickte sie und rief laut und deutlich: " So sei es, lasst uns zur Tat schreiten" !
Celedor fand im inneren der Ruinen das Portal zum Schloss zu Thinroth. Es funktionierte längst wieder. Es wurde von den kleinen Flatter-wesen und der Geistesgestalt Khyra wieder funktionsfähig gemacht. Celedor überprüfte den Ort sehr genau und meinte : " Hier unten nahe dem Portal können wir bleiben. Hier sind wir sicher. Wir haben Wasser und Nahrung", er fuhr leise fort :" .... und andere Nahrung", lächelte er Amylie an.





Also wurden von nun an über eine lange Zeit das Schloss zu Thinroth wieder aufgebaut. Durch die beiden Portale natürlich um ein vielfaches einfacher gestaltete sich der Wiederaufbau des völlig zerstörten Schlosses. Wie Celedor es versprach konnte er eine Truppe Arbeiter begeistern die das Schloss in die Höhe zogen.
Heute steht in Thinroth ein großes Schloss, der Weinberg zu San Castillia hat nun eine Wassermühle auf dem Berg stehen deren Bauarbeiten sich dem Ende neigen. Nun gilt es die Weinberge wieder zu bewässer und zu pflegen. So soll nun langam aber sicher alles wieder aufgebaut werden und Bewohner ins Land gelockt werden.
Amylie stellte bei ihren immer sicherer werden Flüge fest das die Insel Tortugal, was einst die Pirateninsel war in andere Hände geraten ist. Die Insel gehört nun zu Calimshan. Amylie nahm Kontakt zur Großfürstin auf um Handelsgespräche zu führen. Sie erklärte das die Insel einst zu ihrem Land gehört. Sie konnte dies hernach noch belegen. Doch die Großherzogin Iasis können die Insel behalten wenn sie noch Arbeiter zur Verfügung stellen würde. Gesagt - getan. Der handel war besiegelt. Und noch mehr, es bot sich eine Freundschaft zwischen den Völker von Calimsahn und dem noch kleinen Volk Tancoriens.
Nun reist Amylie weiter.  Sie war nun schon mehrer male in Carima, doch dort muss sie sich wieder hüten. Da kann sie nicht ungehindert gehen und muss ihre Herkunft verschleiern. Auch sonst muss sie sich bedeckt halten und darf sich nicht jedem zu erkennen geben was sie ist. Oder, besser gesagt: was sie wurde.

Unter dem Deckmantel 'Mensch', fungierte sie in Carima bereits als Erzieherin einiger Menschenkinder. Doch später gab sie das wieder auf um sich mehr ihrem Land zu widmen.
Zuletzt fragt man sich natürlich wie es ist wenn einem das 'Essen' ständig vor der Nase herumwackelt und das es natürlich auf Dauer nicht gegeben ist. Doch die Sehnsucht und ihre noch schemenhafte Erinnerung an ihren Ziehsohn Louie zog sie eine Zeitlang zu diesen Kindern. Sie brachte den Kinder das lesen, schreiben und rechnen bei. Ging mit ihnen in die Natur (natürlich vorrangig in den frühen Abendstunden, weil tagsüber lernt man ja in der Schule *g*) und erklärte ihnen ganz genau wovor sie sich im Leben zu hüten haben. Denn sie wusste genau, welche Wendung so ein Menschenleben nehmen kann. 
Sie hatte die Kinder Carimas stets geschützt und brachte den heranwachsenden auch viel Benimm und Werte bei, sich dabei aber immer treu zu bleiben und sich nicht zu verlieren.
Ihr oberstes Gebot ist: Finger weg von Kinder!



(( © by Tancorien 2005 - 2018 ))

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